In diesem Blogpost beschreibe ich, warum Selbstführung für effektive Leadership eine wichtige Rolle spielt. Dafür betrachte ich zuerst, was ich unter effektiver Leadership verstehe und beschreibe dann, inwiefern Selbstführung dazu beiträgt bzw. sogar die Voraussetzung dafür darstellt.

Was ist effektive Leadership?

Folgende Definition von Leadership finde ich nützlich:

„Leader entscheiden sich, Verantwortung für ihre Welt zu übernehmen.“

Henry und Karen Kimsey-House

Aus meiner Sicht gehört zu dieser Entscheidung für Verantwortung, wie groß ich „meine Welt“ definiere. Im Falle von Selbstführung wäre das „nur“ ich, im Falle von Leadership für eine Gruppe, ein Team oder eine Organisation, wäre diese Welt entsprechend größer, umfasst aber nach wie vor mich selbst.

Meine Leadership ist effektiv, wenn ich mittels meiner Führung die Effekte erziele, die ich zu erzielen beabsichtigt hatte.

Steven Bungay unterscheidet drei wesentliche Bereiche von Leadership:

  1. Lenken/Directing ist intellektuelle Arbeit: Die zu führenden Personen haben verstanden, was und warum etwas getan werden soll.
  2. Führen/Leading ist die Fähigkeit, Emotionen in anderen bezüglich ihrer Aufgaben zu wecken.
  3. Verwalten/Managing umfasst, die erforderliche Logistik, Arbeitskraft und sonstige Ressourcen bereitzustellen.

Es braucht alle drei Punkte, um effektiv zu führen.

Selbstführung beim Lenken, Führen, Verwalten

Wo kommt da jetzt Selbstführung ins Spiel? In erster Näherung verstehe ich unter Selbstführung die Fähigkeit, auf jedes auftretende Problem eine Antwort zu finden, also meine Probleme in Besitz zu nehmen und zu verantworten. Und wir dürfen wohl davon ausgehen, dass beim Führen von anderen per Lenken, (emotionalem) Führen und Verwalten ausreichend Probleme auftreten werden, die uns zum Finden von Antworten herausfordern.

Mit den drei Schlüsseln zu Verantwortung bietet The Responsibility Process® ein Werkzeug für die Selbstführung und den erfolgreichen Weg in den mentalen Zustand Verantwortung (in dem uns unsere Kraft und Fähigkeit zur Verfügung steht anzuziehen, auszuwählen und zu erschaffen):

Die drei Schlüssel zu Verantwortung

Der Schlüssel ABSICHT bedeutet, dass ich für mich klar habe, was ich will. Das ist zum einen für das Lenken direkt nötig, denn ohne Klarheit über die eigene Absicht lässt sich für andere kaum erklären, was und warum etwas getan werden soll. Auf einer anderen Ebene ist es wichtig, dass ich mir als Leader die Absicht gesetzt habe, führen zu wollen. Für effektive Leadership muss diese Absicht stärker sein als der Gegenwind oder der Widerstand, der beim Führen mitunter auftreten kann.

Der Schlüssel AUFMERKSAMKEIT hilft, frühzeitig zu erkennen, wenn es Probleme zu verantworten gibt. Außerdem nehme ich als effektiver Leader schnell wahr, ob ich aus dem mentalen Zustand Verantwortung heraus handle oder in Beschuldigen, Rechtfertigen, Schämen oder Verpflichtung steckenbleibe. Aus diesen mentalen Zuständen der „Nicht-Verantwortung“ steht mir wenig Kreativität zur Verfügung und ich „bewältigte“ den problematischen Zustand irgendwie, finde aber keine echte Lösung des Problems. Ich halte Aufmerksamkeit für das Führen von anderen zudem für notwendig, weil erkannt werden muss, was den anderen hilft, um sich mit der Aufgabe emotional zu verbinden. Wer das als Führungskraft nicht versteht, wird in dieselbe Falle laufen, in der ich früher oft genug gesteckt habe: Ich bin von dem ausgegangen, was mich motiviert, und habe angenommen, dass es bei den anderen genauso funktioniert. Das war eine Fehlannahme und eine große Einschränkung meiner Effektivität als Leader. Ebenfalls per Aufmerksamkeit kann Leadership in Bezug auf das Verwalten bestärkt werden: Ein aufmerksamer Blick auf die zur Verfügung stehenden Ressourcen – inklusive der Fähigkeiten der anderen – befördert konstruktive Herangehensweisen (und nützt mehr als gemeinsames Jammern über den Mangel an Ressourcen).

Der Schlüssel SICH STELLEN schließlich umfasst die Fähigkeit, hartnäckig an Problemen und Führungsherausforderungen dranzubleiben, auch wenn es schwierig wird. Es gilt dann, sich unerwünschten Realitäten, widerstrebenden Kolleginnen und Kollegen, Unklarheiten oder fremden und eigenen Gefühlen zu stellen. Das erfordert Mut und das Verlassen meiner Komfortzone und damit meine Selbstführung.

Wenn ich als Leader also die Verantwortung für die Welt meines Selbst übernehme, ist der größte Schritt in Richtung wirkungsvoller Führung getan.

Deshalb kann ich Christophers Ausspruch zu 100% bestätigen.

Ich wünsche dir für deine Selbstführung viel Erfolg und Wirkung. Nicht nur, weil bewusste und effektive Führung benötigt wird, sondern auch, weil es dir mehr Freude und Sinn in deine Welt bringt.

Das effektivste Programm zum Ausbauen der eigenen Selbstführung, das ich kenne, ist der Intensivkurs Responsibility. Einen weniger (zeit- und geld-)intensiven und trotzdem kraftvollen Einstieg liefert dir unser E-Learning Selbstführung mit The Responsibility Process.



Führe dich selbst zuerst!

Nadine und Henning Wolf, selbstführen W2 GmbH
Telefon: +49 4152 6244, kontakt@selbstfuehren.de
www.selbstfuehren.de

Ähnliche Beiträge